Krampfanfälle sind bei Kindern kein ganz seltenes Ereignis. Bei einigen Kindern kommt es jedoch immer wieder zu Krampfanfällen und es wird die Diagnose einer Epilepsie gestellt. Dies bedeutet für die Kinder und ihre Familien oft zunächst eine große Verunsicherung, da zu dem Thema Epilepsie meist wenig bekannt ist.
Wenn ein Kind mit einer Epilepsie im SPZ vorgestellt wird, erfolgt zunächst eine ärztliche Untersuchung sowie die Untersuchung der elektrischen Aktivität des Gehirns (Elektroenzephalographie EEG). Im Anschluss werden dann weitere Untersuchungsschritte mit Ihnen besprochen, wie zum Beispiel die Überprüfung des Entwicklungsstandes. Hierzu steht Ihnen unser multiprofessionelles Team aus Pädagog:innen, Psycholog:innen und Therapeut:innen zur Verfügung. Die Ursachen einer Epilepsie können vielfältig sein. Mitunter ist zur Abklärung eine bildgebende Untersuchung vom Kopf (Schädel-MRT = Magnet-Resonanz-Tomographie) erforderlich. Diese kann gerne in unserem Klinikum durchgeführt werden. Manchmal liegt auch eine angeborene (genetische) Erkrankung vor. Hierfür arbeiten wir in unserem SPZ auch eng mit humangenetischen Kolleg:innen zusammen.
Die Behandlung einer Epilepsie besteht aus verschiedenen Bausteinen. Eine gute Aufklärung über das Krankheitsbild ist sowohl für die Familien als auch für die Umgebung wichtig, damit die Kinder im Alltag möglichst keine Nachteile haben. Eine speziell geschulte Kollegin steht den Eltern rund um alle allgemeinen Fragen zu Epilepsie zur Verfügung und gibt Anregungen für den Alltag. Für sozialrechtliche Fragen können die Familien durch unseren Sozialdienst unterstützt werden.
Die medikamentöse Behandlung ist ein weiterer sehr wichtiger Baustein. Viele Kinder sind nach begonnener Medikation anfallsfrei. Hier begleiten und beraten wir, ob und wann eine Behandlung beendet werden kann. Durch regelmäßige EEG-Kontrollen und ärztliche Vorstellungen überprüfen wir den Verlauf und besprechen alle Fragen rund um das Thema Epilepsie.
Bei manchen Kindern kommt es trotz der Behandlung noch weiterhin zu Krampfanfällen. Hier ist es insbesondere wichtig, gemeinsam mit der Familie zu besprechen, wie das Kind dennoch möglichst an einem kindgerechten Alltag teilnehmen kann, ohne es zu gefährden.
In seltenen Fällen kommen auch andere Behandlungen zum Einsatz, wie zum Beispiel die Epilepsiechirurgie oder die ketogene Diät. Hier arbeiten wir mit spezialisierten Zentren zusammen und können die Langzeitbetreuung übernehmen.
Als Team aus spezialisierten Ärzt:innen und Therapeut:innen möchten wir Sie und Ihr Kind unterstützen, den Alltag so zu gestalten, wie es dem Entwicklungsstand Ihres Kindes entspricht!