Kinder haben – zum Glück – ein sehr unterschiedliches Temperament. Manche Kinder sind gerne ruhig, andere Kinder sind gerne wild. Manchen Kindern fällt es leicht, ruhig sitzen zu bleiben, manche Kinder haben ständig Hummeln im Po. Und manche Kinder finden schnell Freunde, geraten aber genauso schnell in Streit.
Wenn es einem Kind sehr schwerfällt, ruhig beim Essen oder an den Hausaufgaben zu bleiben, es sich nicht gut konzentrieren kann und es mit Sätzen und Gefühlen rausplatzt, kann ein Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) bestehen.
Da sich diese Verhaltensweise im Entwicklungsverlauf manchmal – aber nicht immer – ändern kann und da es auch andere Gründe für die Schwierigkeiten gibt, ist eine sorgfältige Diagnostik sehr wichtig.
Wir im SPZ bieten Ihrem Kind eine interdisziplinäre Diagnostik an, die immer aus mehreren Bausteinen besteht. Wir untersuchen Ihr Kind ärztlich/psychologisch, bitten Sie ausführlich um Auskunft und benötigen Informationen vom Kindergarten/der Schule. Teilweise sind ergänzende medizinische Untersuchungen notwendig, aber auch die logopädische und ergotherapeutische Diagnostik kann einen wertvollen Baustein darstellen. Alle Informationen wägen wir zur Diagnosestellung ab.
Die Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung eines Kindes fordert von der ganzen Familie eine gute Anpassung. Dies ist nicht immer leicht, insbesondere da manchmal auch ein Geschwister oder ein Elternteil ein ADHS hat. Im SPZ sehen wir es darum als unsere Aufgabe, Sie auch nach der Diagnosestellung regelmäßig zu begleiten. Wir sind offen für Ihre Fragen und besprechen mit Ihnen, welche Hilfen und Therapien für Ihr Kind sinnvoll sind. Dabei orientieren wir uns an der Empfehlung der Fachgesellschaften – aber natürlich auch an der Symptomatik des Kindes und der aktuellen Familiensituation.
Für die Eltern bieten wir zusätzlich ein ADHS-spezifisches Elterntraining in der Gruppe an – in diesem erhalten Sie weitere Informationen und werden durch den Austausch mit anderen Eltern gestärkt. Obwohl ADHS durch Medikamente nicht heilbar ist, kann eine begleitende Medikation die Entwicklung des Kindes fördern. Mit Ihre, SPZ-Arzt/ihrer SPZ-Ärztin können Sie besprechen, ob dies auch für Ihr Kind sinnvoll ist.