Groß zu werden ist für Kinder und ihre Eltern ein großes Abenteuer, bei dem sich auch die Gefühle und das Verhalten ständig verändern und anpassen müssen. In diesem Prozess können Kinder seelische Schwierigkeiten entwickeln, die sich auf die Gefühlswelt und das Verhalten auswirken. Wenn diese Probleme länger bestehen, können Kinder auch eine seelische (psychische) Krankheit entwickeln.
Kinder mit seelischen Problemen brauchen umfassende Hilfe. Viele dieser Störungen hängen miteinander zusammen, wir schauen uns darum die Situation von jedem Kind sehr genau an und geben Ihnen eine individuelle, leitliniengestützte Empfehlung. Dafür werden die Familien bei uns durch ein interdisziplinäres Team aus Kinder- und Jugendpsychiater:innen, Kinderärzt:innen, Psycholog:innen und Pädagog:innen unterstützt. Wir helfen Ihnen herauszufinden, wie die seelische Belastung verkleinert werden kann und wie Ihr Kind im Alltag wieder besser zurechtkommen und weniger Sorgen haben kann.
Eine psychotherapeutische Behandlung selbst ist im SPZ nicht möglich. Wir helfen Ihnen aber gerne, herauszufinden, ob eine psychotherapeutische Behandlung hilfreich sein kann und wer mögliche Ansprechpartner wären.
Kinder möchten gute Beziehungen zu Erwachsenen haben, manchmal gelingt es ihnen aber nicht und sie sagen zu allem Nein. In der Trotzphase ist dies normal. Immer wieder gibt es aber Kinder, bei denen Wutausbrüche, Ablehnung und Verweigerung auch nach der Kleinkindzeit anhalten oder sehr intensiv sind, so dass die Kinder und die Familien darunter leiden. Dies ist dann ein eigenes Störungsbild, das behandelt werden sollte.
Es gibt verschiedene Ursachen, warum Kinder in der Schule Probleme mit dem Lernen haben. Für das Lernen selbst sind natürlich die Schulen zuständig. Wenn zu den Problemen im Lesen-, Schreiben- und Rechnen-Lernen aber auch emotionale Beeinträchtigungen kommen, dann ist eine Diagnostik im SPZ sinnvoll. Es kann eine Lese- und Rechtschreibstörung oder Rechenstörung dahinterstehen. Beides tritt häufiger bei Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten auf und führt gerade bei diesen Kindern zu emotionalen Folgestörungen.
Angst zu haben ist auch für Kinder ein normales Gefühl. Manchmal sind die Ängste aber so groß, dass den Kindern auch die schönen Dinge schwerfallen. Sie mögen zum Beispiel nicht allein zu einer Spielverabredung gehen, trauen sich nicht zu sprechen oder fühlen sich in der Anwesenheit anderer Menschen schnell unwohl. Wenn diese Ängste länger anhalten und den Alltag einschränken, sollten Sie behandelt werden.
Kinder mögen Rituale und Regelmäßigkeit. Es kann aber auch eine ganz besondere Ordnung sein, die den Eltern auffällt. Gelingt sie einmal nicht, ist sie mit der starken Angst verbunden, dass etwas Schlimmes passiert. Dies kann zum Beispiel die Sorge vor der Übertragung von Krankheiten sein oder die Angst, dass einem Familienmitglied etwas zustößt. Sie kann in Gedanken bestehen oder durch Handlungen auffallen. Man nennt diese Krankheit Zwangsstörung, sie muss behandelt werden.
Tics sind unwillkürliche, nicht zweckgebundene Bewegungen, die sich wiederholen. Treten Tics im Kindesalter auf, verschwinden sie manchmal von allein. Sie können sich aber ausweiten und den Alltag der Kinder sehr belasten. Es ist dann möglich, sie medikamentös und/oder verhaltenstherapeutisch zu behandeln.
Keine Windeln mehr zu brauchen, ist für alle Kinder ein wichtiger Entwicklungsschritt, der die Eltern stolz macht. Ein Teil der Kinder erreicht diesen Schritt verspätet oder nicht ohne Hilfe, insbesondere wenn andere Entwicklungsstörungen oder eine organische oder seelische (psychische) Krankheit bestehen. Bei anderen Kindern wiederum kommt es vor, dass die Sauberkeitsentwicklung bereits abgeschlossen war, die Kinder dann aber wieder einnässen und/oder einkoten. In einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit können die Kinder im SPZ medizinische und verhaltenstherapeutische Unterstützung bekommen, um die Sauberkeitsentwicklung abzuschließen.
Es sind ganz verschiedene Ausgangsbedingungen, aufgrund derer Kinder manchmal nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen, sondern ihr zu Hause bei einer Adoptiv- oder Pflegefamilie oder in einer Pflegestelle haben. Bestehen in dieser Situation noch Sorgen um eine gute Entwicklung des Kindes, ist dies doppelt belastend. Wir unterstützen Sie gerne, Sicherheit zu bekommen, welche Förderung das Kind benötigt.
Kindern ein schützendes und gewaltfreies Umfeld zum Aufwachsen zu ermöglichen ist unerlässlich. Falls Sie diesbezüglich Fragen und Sorgen haben, stehen wir Ihnen gerne zur Seite!