Histologie

Ob eine verdächtige Veränderung – beispielsweise ein Knoten in der Brust – Krebszellen enthält, kann mit Gewissheit nur anhand von Gewebe- oder Zellproben festgestellt werden. Diese werden mithilfe einer Biopsie oder Punktion entnommen und anschließend von Patholog:innen mikroskopisch untersucht (histologische Untersuchung). Die Interpretation zytologischer Veränderungen erlaubt in Kenntnis der jeweiligen räumlichen Bezüge im Gewebe eine sehr exakte Beschreibung krankhafter Veränderungen. Daher bilden sie anhand von standardisiert gefärbten Präparaten auch die Grundlage für weitere histochemische, immunhistochemische oder molekulare Untersuchungen.

Biopsaten

Biopsaten sind Gewebeteile, die im Rahmen von endoskopischen Untersuchungen oder durch gezielte, häufig auch durch bildgebende Verfahren unterstützte Stanzbiopsie-Entnahmen gewonnen werden. Unser Institut deckt die histologische Untersuchung dieser Gewebe aus allen Organsystemen über das gesamte Spektrum an Krankheiten ab – von Entzündungen über Stoffwechselkrankheiten bis hin zu Tumorerkrankungen. Im Rahmen unserer 24-Stunden-Biopsiediagnostik übermitteln wir die Befunde als Grundlage für die weiterführende klinische Diagnostik und Therapie innerhalb eines Tages nach der Biopsie-Entnahme (z. B. Befundung von Stanzbiopsaten der Mamma).

Operationspräparate

Die pathologische Aufarbeitung und histologische Untersuchung von Operationspräparaten dient neben der Diagnose im engeren Sinn unter anderem auch der Feststellung des Krankheitsstadiums. So wird beispielsweise bei Tumorerkrankungen anhand der mikroskopischen Untersuchung bestimmt, ob ein Tumor durch eine Operation komplett entfernt werden konnte und ob sich bereits Metastasen gebildet haben. Bei der Aufarbeitung und Diagnostik der Operationspräparate orientieren wir uns stringent an internationalen Standards und Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften. Dank einer hohen Zahl an Einsendungen aus sämtlichen medizinischen Fachbereichen ist in unserem Institut eine fundierte und sehr breite diagnostische Expertise vorhanden. Bei sehr seltenen Krankheitsbildern oder für die Einholung einer referenzpathologischen Zweitmeinung arbeiten wir mit weiteren spezialisierten Zentren zusammen. Über diesen Weg sind auch weiterführende Spezialuntersuchungen möglich, wie zum Beispiel die molekulare Untersuchung von Hirntumoren.

Intraoperative Schnellschnittuntersuchung

Bei einer Schnellschnittuntersuchung untersuchen wir eine während einer OP gewonnene Gewebeprobe innerhalb weniger Minuten – parallel zur noch laufenden Operation. Diese Methode dient vor allem der Abklärung kleiner, intraoperativ detektierter unklarer Herdbefunde und der mikroskopisch genauen Beurteilung von Präparate-Rändern bei Tumoroperationen. Von der Ankunft der Probe aus dem OP-Saal bei uns in der Pathologie bis zur Befundmitteilung vergehen etwa 15 Minuten. Unsere Diagnostik hat somit unmittelbare Auswirkungen auf den weiteren Ablauf der Operation und gibt dem Operateur wichtige Hinweise, etwa ob eine Nachresektion erforderlich ist.