Ein Krankenhausaufenthalt ist mit vielen Fragen und Sorgen verbunden, daher möchten wir Ihnen an dieser Stelle ein paar wichtige Informationen rund um einen Aufenthalt in unserem Klinikum und im Besonderen in unserer chirurgischen Abteilung schon im Vorfeld Ihres Aufenthalts an die Hand geben.
Sollten Sie weitere Fragen haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail oder sprechen Sie unser Team während Ihres Aufenthaltes direkt an.
Sie haben sich in der Chirurgischen Ambulanz oder in einer unserer Sprechstunden mit der Einweisung Ihres Hausarztes vorgestellt und einen Termin zur stationären Aufnahme auf einer unserer Stationen erhalten.
Sicher hat man Sie gebeten, bis 9:00 Uhr morgens am Aufnahmetag zu Hause zu bleiben und auf einen eventuellen Anruf zu warten.
Da wir eine chirurgische Klinik sind, nehmen wir natürlich viele Notfälle (wie Unfälle, Blinddarmentzündungen u.a.) auf; dies lässt sich nicht planen, so dass es sein kann, dass gerade in der Nacht vor Ihrer Aufnahme das für Sie vorgesehene Bett belegt werden musste. Um Ihnen eine unnötige Anreise oder den Aufenthalt in einem Bett, das auf dem Flur steht, zu ersparen, räumen wir diese morgendliche Wartezeit ein, um Ihnen notfalls absagen und einen neuen Termin vereinbaren zu können.
Was sollten Sie mitbringen?
Als schnelle Checkliste haben wir Ihnen ein „Krankenhausköfferchen“ gepackt.
Am besten, Sie geben Ihr Gepäck am Tag der OP in unserem sogenannten „Same Day Surgery“-Bereich* oder prä-operativ bei der Sie aufnehmenden Station ab. Danach gehen Sie noch einmal ins Erdgeschoß, um sich bei der zentralen Aufnahme anzumelden. Sie erhalten dort Unterlagen und eine Aufnahmenummer. Mit der Aufnahmenummer und den Aufnahmeunterlagen begeben Sie sich wieder auf Ihre aufnehmende Station, die zuständige Schwester wird Ihnen dann ein Zimmer zuweisen.
* „Same Day Surgery“ (kurz SDS) steht für Aufnahme im Krankenhaus am Tag der Operation. Die SDS befindet sich aktuell auf der Station A53 im 5. OG vom Hauptgebäude (Gebäude A).
Am Tag der Operation müssen Sie nüchtern bleiben, sollten Sie Durst empfinden, so ist es möglich, Ihnen durch eine Infusion Flüssigkeit zuzuführen, so dass sich das Durstgefühl verringert.
Für Diabetiker ist es wichtig zu wissen, dass sie auf keinen Fall am Morgen der Operation Medikamente gegen ihren Zucker einnehmen oder Insulinspritzen ohne Absprache mit den behandelnden Ärzten durchführen sollten.
Wann der Eingriff am Tag der Operation stattfindet, ist unterschiedlich. Im Allgemeinen wird eine Reihenfolge nach Alter der Patient:innen und Schweregrad der Erkrankung festgelegt. Das heißt ältere Patienten, die unter Umständen auch noch eine Zuckererkrankung haben, werden möglichst früh operiert, während jüngere Patienten, ohne wesentliche Vorerkrankungen, eher ans Ende des Operationsprogrammes verlegt werden.
Nach der Operation werden Sie vorübergehend in einem sogenannten Aufwachraum überwacht. Sobald Sie wieder ganz wach sind, werden Sie auf Ihr Stationszimmer zurückgebracht. Große Eingriffe oder schwerere vorbestehende Grunderkrankungen können eine Nachbetreuung auf der Intensivstation erforderlich machen.
Sollte Ihre Operation durch unvorhergesehene Notfalloperationen ausfallen müssen, so werden Sie am darauffolgenden Tag auf jeden Fall und möglichst früh operiert.
Für Patient:innen in einer Chirurgischen Klinik ist der Tagesablauf oft schwer nachzuvollziehen. Die Visite erfolgt früh und ist rasch, der nächste routinemäßige Besuch eines Arztes erfolgt erst am Abend. Deswegen möchten wir Ihnen gerne einen kurzen Einblick in den „nicht sichtbaren“ Tagesablauf einer chirurgischen Station geben.
Gegen 7:00 Uhr morgens beginnen wir mit unserer Frühvisite. Diese wird bewusst kurz gehalten, es werden aktuelle Untersuchungen, Wundbefunde und die Tagesplanung besprochen. Danach gehen die Ärzt:innen um 7:45 Uhr in unsere Röntgendemonstration, wo durch radiologische Fach- und Oberärzte die Röntgenaufnahmen, CT-Untersuchungen und anderes demonstriert und gemeinsam diskutiert werden. Währenddessen laufen in den Operationssälen bereits die Vorbereitungen zu den Eingriffen, zu denen die chirurgischen Ärzte gegen 8:15 Uhr erscheinen. Je nach Pensum einer chirurgischen Station sind die Chirurgen dann manchmal bis gegen 15:00 Uhr im OP beschäftigt. Meist ist jedoch dennoch einer der Ärzte auf Station verfügbar, um sich um Neuzugänge, Aufnahmen und wichtige Untersuchungen kümmern zu können.
Gegen 15:00 Uhr erfolgt unsere tägliche Nachmittagsbesprechung, in der die Patient:innen, die am folgenden Tag operiert werden sollen, noch einmal mit sämtlichen Unterlagen und Röntgenbildern besprochen werden. Das komplette Ärzteteam bespricht noch einmal, ob der Eingriff sinnvoll ist, was für ein Eingriff genau durchgeführt werden soll und auf was es zu achten gilt. Gegen 16:00 Uhr sind Ihre Ärzt:innen dann wieder auf Station zu erreichen. Es werden nun die Befunde des laufenden Tages angesehen, und es erfolgt eine Spätvisite.
Zu diesem Zeitpunkt oder danach haben Sie oder Ihre Angehörigen auch die beste Gelegenheit, ausführlichere Fragen stellen zu können.
Nach Verlegung aus dem Aufwachraum nach der Operation oder nach Rückverlegung von der Intensivstation auf die Normalstation sind meist noch einige Tage stationärer Aufenthalt erforderlich. Bei Baucheingriffen erfolgt nach Einsetzen der Darmtätigkeit ein allmählicher Kostaufbau, nach Eingriffen an den Knochen werden Sie vorsichtig mit Hilfe der Physiotherapeut:innen mobilisiert, andere, kleinere Eingriffe erfordern wiederum oft nur postoperative Röntgen- und/oder Laborkontrollen. Je nach dem gestaltetet sich der weitere Aufenthalt in unserer Klinik unterschiedlich lang. Nach kleineren Eingriffen ist die stationäre Aufenthaltsdauer unter Umständen so kurz, dass Ihre Wunde noch vernäht oder geklammert ist, wenn Sie das Krankenhaus verlassen. Die Nähte oder Klammern entfernt dann entweder Ihr Hausarzt/Ihre Hausärztin oder Sie stellen sich erneut bei uns ambulant vor. Dies können Sie jeweils vor der Entlassung mit uns besprechen.
Während der Genesungszeit in unserem Klinikum ist ebenfalls der richtige Zeitpunkt, sich um die häusliche Versorgung, Anschlussheilbehandlung oder rehabilitative Maßnahmen zu kümmern. Sie können dies mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen, und er wird entsprechend eine Klinik oder einen Aufenthalt für eine weitere Behandlung organisieren, oder die Sozialarbeiterin stellt sich bei Ihnen vor, um eine Hilfe für die anfängliche Zeit zu Hause zu organisieren.
Geplante Operationen werden Tage vor dem Eingriff vorbereitet. Dafür stellen Sie sich bitte mit Einweisung Ihres behandelnden Arztes/Ihrer behandelnden Ärztin in der Ambulanz und gegebenenfalls der entsprechenden Sprechstunde vor.
Am Tag der OP kommen Sie bitte nüchtern zum vereinbarten Zeitpunkt in die Klinik. Uhrzeit, Station und welche Unterlagen Sie bitte mitbringen – all das haben Sie schon im Vorgespräch geklärt, ebenso die Frage, wie lange Sie am Tag beziehungsweise in der Nacht vorher essen und trinken dürfen.
Wir betonen dies deshalb so, weil es immer wieder vorkommt, dass vor der Aufnahme noch schnell eine Zigarette geraucht oder ein Kaugummi gekaut wurde. Die Narkose und damit der Eingriff kann nur durchgeführt werden, wenn Sie wirklich nüchtern sind. Da ansonsten die Gefahr einer Lungenentzündung besteht.
Ausgenommen ist die morgendliche Tabletteneinnahme. Welche und wie Sie Ihre häuslichen Medikamente einnehmen sollten, besprechen Sie mit dem Narkosearzt.
Sie haben Narkose- und Schmerzmittel erhalten! Das bedeutet, dass Sie 24 Stunden nicht am Straßenverkehr als aktive:r Führer:in von Fahrzeugen, gleich welcher Art, teilnehmen dürfen. Aber auch als Fußgänger oder Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel sind Sie aktive:r Straßenverkehrsteilnehmer:in und benötigen eine Begleitperson.
Wenn die postoperative Visite durch den/die Operateur:in vorbei ist, Sie mit dem/der Narkosearzt/Narkoseärztin ein Nachgespräch hatten und Ihre Entlassungspapiere erhalten haben, muss Sie daher eine volljährige Person abholen und nach Hause begleiten.
Vermeiden Sie zunächst größere Anstrengungen. Ruhen Sie sich aus. Bleiben Sie über Nacht nicht allein. Alkohol und Rauchen sind grundsätzlich nach einem Eingriff ungünstig.
Wann Sie solche Medikamente wie Aspirin (ASS), Plavix (Clopidoprel), NOAK, Metformin oder Marcumar wieder einnehmen dürfen, besprechen Sie mit Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin. Manche – auch ambulante – Eingriffe erfordern einen längerdauernden Thromboseschutz. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Sie diesbezüglich aufklären und informieren.
Wann welche Fäden wie gezogen werden müssen beziehungsweise ob es sich um selbstauflösendes Hautnahtmaterial handelt, steht im Entlassungsbrief.
Bei allen Problemen und Fragen, ungewöhnlichen Schmerzen oder Ähnlichem sind wir immer für Sie da! Rufen Sie einfach in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) unter der Telefonnummer 069 3106-50100 an.