Rekonstruktion der weiblichen Brust

Die Diagnose eines Brusttumors stellt viele Frauen vor schwierige Entscheidungen. Neben der Behandlung des Tumors ist der Wiederaufbau der Brust ein wichtiger Schritt, um das Wohlbefinden und die Lebensqualität zurückzugewinnen.

Einfluss auf Körper und Leben

Der Verlust einer Brust verändert das Körpergefühl und die Selbstwahrnehmung. Dies kann sich auf das persönliche Leben, Partnerschaft und Sexualität auswirken. Eine Brustrekonstruktion, vor allem mit Eigengewebe, hilft dabei, die Lebensqualität zurückzugewinnen. Frauen berichten, dass sie nach der Rekonstruktion wieder mehr Wohlbefinden und Selbstvertrauen spüren.

Wenn Sie über eine Brustrekonstruktion nachdenken, stehen wir Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. In einem persönlichen Gespräch klären wir alle Fragen und finden gemeinsam die beste Lösung für Ihre Bedürfnisse.

Wann ist eine Brustrekonstruktion notwendig?

Eine Brustrekonstruktion wird häufig nach der Entfernung der Brustdrüse erforderlich, etwa bei:

  • einer vollständigen Brustentfernung (Mastektomie)
  • einer Haut sparenden Mastektomie (skin-sparing mastectomy), bei der nur die Brustdrüse entfernt wird.

Ziel der Rekonstruktion ist es, die Form und das Volumen der Brust wiederherzustellen. Dabei gibt es verschiedene Ansätze, die individuell auf Sie abgestimmt werden.

Welche Methoden gibt es?

Die rekonstruktive Brustchirurgie bietet zwei Hauptmethoden an:

  • Wiederaufbau mit körpereigenem Gewebe: Hierbei wird Gewebe aus anderen Körperregionen wie Bauch, Gesäß oder Oberschenkeln verwendet. Dies führt zu einem natürlichen Aussehen und Gefühl der Brust.
     
  • Wiederaufbau mit Implantaten: Silikonimplantate werden in den Hautmantel der Brust eingesetzt. Diese Methode ist oft schneller, kann jedoch bestimmte Risiken bergen, wie die Bildung einer Kapselfibrose

Methoden der rekonstruktiven Brustchirurgie

Ablauf:

  • Gewebe aus einer geeigneten Körperregion (z. B. Bauchregion, sogenannter DIEP-Lappen) wird entnommen.
  • Unter dem Mikroskop wird der Gewebeblock an Brustgefäße im Brustbereich angeschlossen. Somit kann eine sichere Durchblutung des Gewebes vor Ort gewährleisten werden.
  • Die Brust wird anatomisch geformt und die Entnahmestelle kosmetisch verschlossen (z. B. durch Bauchdeckenstraffung).

Vorteile:

  • Natürliches Aussehen und Gefühl
  • Keine Fremdkörper im Körper
  • Gute Verträglichkeit

Entnahmestellen:

  • Unterbauch (häufig verwendet)
  • Gesäß, Oberschenkel oder Rücken bei schlanken Patientinnen

Ablauf:

  • Silikonimplantate werden nach einer subkutanen Mastektomie in den Hautmantel eingesetzt.
  • Der Eingriff erfolgt meist in einer einzigen Operation.

Mögliche Risiken:

  • Kapselfibrose (Verhärtung und Verformung der Implantathülle)
  • Kälte- oder Spannungsgefühle
  • Einschränkungen bei sportlichen Aktivitäten

Trotz der schnellen Ergebnisse sind einige Frauen mit Implantaten weniger zufrieden, da sie das Fremdkörpergefühl als störend empfinden. Die Entfernung der Implantate und der Aufbau mit Eigengewebe ist auch im Verlauf noch möglich.

Wie verläuft die Nachsorge?

Direkt nach der Operation:

  • Stationärer Aufenthalt: ca. 6 – 7 Tage
  • Drainagenentfernung: ab dem dritten Tag
  • Physiotherapie: Mobilisation ab dem ersten Tag
  • Angepasster Spezial-BH für 6 Wochen

Langfristig:

  • Kontrolltermine zur Überwachung der Heilung
  • Selbstauflösende Fäden, kein Fadenziehen nötig
  • Onkologische Nachsorge wie gewohnt möglich (Mammographie oder MRT)