Gallenblasenchirurgie

Im Bereich der Gallenblasenchirurgie behandeln wir die folgenden Erkrankungen:

  • Gallenblasensteine (Cholecystolithiasis)
  • Gallengangssteine (Choledocholithiasis)
  • Akute und chronische Entzündungen der Gallenblase
  • Gallenwegs-/Gallenblasentumore
  • Gallenwegsstenosen

Oftmals ist eine komplette Entfernung der Gallenblase das Mittel der Wahl, um ein erneutes Auftreten der oben beschriebenen Erkrankungen zu vermeiden. Jährlich führen wir um die 350 Operationen dieser Art durch. Die AOK bestätigt uns eine besonders hohe Expertise in diesem Bereich. Ebenso wird Chefarzt Prof. Dr. med Matthias Seelig regelmäßig auf der Focus-Klinikliste als Experte dieses Gebiets geführt.

Dabei operieren wir bei der Gallenblasenentfernung nahezu ausnahmslos mit laparoskopischen Verfahren, die dem Bereich der minimal-invasiven Verfahren zugeordnet sind. Dabei entstehen lediglich kleine Schnitte am Bauch – das sorgt für eine komplikationsarme Wundheilung.

Bei Gallengangssteinen geht der oftmals notwendigen Gallenblasenentfernung die Entfernung der Steine aus den Gallengängen vorweg. Dies erfolgt mittels der endoskopischen retrograden Cholangiopankreatikographie (ERCP). Nur in sehr seltenen Fällen sind offene Operationen notwendig.

Gutartige Gallenblasentumore mit einem Durchmesser von weniger als einem Zentimeter haben ein sehr geringes Entartungsrisiko und können zunächst beobachtet werden. Dies erfordert jedoch eine regelmäßige Kontrolle (zum Beispiel alle sechs Monate) mittels Ultraschalluntersuchung. Gallenblasentumoren, die grösser als ein Zentimeter sind oder die ein Größenwachstum zeigen, müssen operiert werden.

Bei bösartigen Tumoren der Gallenblase kann nur durch eine Operation eine Heilung erreicht werden. Die operative Therapie besteht in der Entfernung der Gallenblase, des Gallenblasenbettes (Leberresektion) und des Lymphgewebes im Bereich des Gallenganges.

Bei fortgeschrittenen Tumoren ist häufig eine vollständige chirurgische Entfernung des Tumors nicht mehr möglich. In diesen Fällen kann eine Teilresektion des Tumors durchgeführt werden. Um eine Abflussstörung der Galle zu verhindern oder eine Beeinträchtigung des Galleabflusses zu beseitigen, kann eine Verbindung zwischen Hauptgallengang und einer Dünndarmschlinge hergestellt werden. Patient:innen mit einem fortgeschrittenen Gallenblasentumor, die aufgrund eines schlechten Allgemeinzustandes (hohes Alter, schwere Herz- oder Lungenerkrankungen) nicht operiert werden können, können alternativ beim Auftreten einer Gelbsucht endoskopisch behandelt werden. Dabei wird endoskopisch (ERCP) ein kleines Röhrchen (Endoprothese, Stent) in den verschlossenen Hauptgallengang eingeführt. Der Abfluss der Gallenflüssigkeit kann auf diese Weise für einen längeren Zeitraum gesichert werden. Alternativ kann die Galle auch nach außen abgeleitet werden. Die drei letzten Maßnahmen dienen dabei allein der Linderung von Symptomen, eine Heilung kann nicht mehr erreicht werden.