Erkrankungen der Prostata

Gutartige Prostavergrößerung

Das benigne Prostatasyndrom (BPS) ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Die Erkrankung macht sich durch lästige Probleme beim Wasserlassen bemerkbar, was bei rund 30 Prozent aller Männer über 65 Jahren vorkommt.

Durch eine unvollständige Harnblasenentleerung (Restharn) kann der Harntrakt geschädigt und Infektionen können begünstigt werden.

In Deutschland leiden etwa zehn Millionen Männer unter dieser Erkrankung, von denen sich jährlich mehr als 60.000 einer Operation unterziehen müssen. Eine Operation kommt in Frage, wenn eine medikamentöse Therapie keine Besserung bewirkt, der Patient eine medikamentöse Behandlung ablehnt oder starke Begleiterscheinungen auftreten, wie wiederholter Harnverhalt, Niereninsuffizienz, Blasensteine, wiederkehrende Harnwegsinfektionen oder wiederholt Blut im Urin.

Insgesamt haben sich drei operative Behandlungen des benignen (gutartigen) Prostatasyndroms (BPS) durchgesetzt, wobei sich die endoskopische Entfernung der Prostatavergrößerung durch die Harnröhre (transurethrale Elektroresektion/TUR) und die offene Prostataentfernung (Prostatektomie) über einen Unterbauchschnitt als traditionelle Verfahren bereits seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts etabliert haben. Zusätzlich hat in den vergangenen Jahren die endoskopische Behandlung durch Laseranwendungen an Bedeutung gewonnen.

Die TUR und die Prostatektomie sind sehr effektive chirurgische Therapieverfahren und haben – durchgeführt von erfahrener Chirurg:innen – eine niedrige Komplikationsrate.

Zur Behandlung arbeiten wir je nach Indikation auch mit dem Da-Vinci-Roboter, der eine besonders gewebe- und funktionsschonende minimalinvasive Operation ermöglicht, oder mit dem Holmium-Laser (HoLEP). Gerne beraten wir Sie ausführlich im persönlichen Gespräch.

Prostatakarzinom

Wie bei der Prostatavergrößerung gilt, dass mit zunehmendem Lebensalter das Risiko steigt, einen Prostatakrebs zu entwickeln. Entsprechend der urologischen Leitlinien wird deshalb ab dem 50. Lebensjahr die jährliche Vorsorgeuntersuchung empfohlen.

Sollte sich der Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms bei Ihnen ergeben haben, wird man Ihnen zu einer Probeentnahme aus der Prostata (Stanzbiopsie) raten. Findet sich hierbei ein Prostatakarzinom, werden gegebenenfalls weitere Untersuchungen zur Ausbreitung des Tumors (Staging) durchgeführt. In Abhängigkeit von den Ergebnissen, Ihrer Begleiterkrankungen und Ihrem Alter können nun mehrere Wege zur Behandlung des Tumors eingeschlagen werden. Es kommen die Operation, die Strahlentherapie, die Hormontherapie und die Chemotherapie in Frage.

Die Therapieentscheidung hängt davon ab, ob der Tumor zum Zeitpunkt der Diagnose noch auf die Vorsteherdrüse begrenzt ist oder bereits umgebendes Gewebe befallen und Tochtergeschwülste (Metastasen) in Lymphknoten oder anderen Organsystemen gebildet hat. In unserem Prostatazentrum treffen wir die Behandlungsentscheidung in einem fachübergreifenden Team und gemeinsam mit Ihnen.

Unser oberstes Ziel ist dabei neben der Entfernung des Tumors und eventueller Metastasen, der Komplett-Erhalt Ihrer Potenz sowie das Vermeiden einer Inkontinenz. Daher setzen wir auf möglichst gewebe- und funktionsschonende Verfahren, wie zum Beispiel die minimalinvasive Operation mit dem Da-Vinci-Roboter.

Sollte bei Patienten im weit fortgeschrittenen Lebensalter ein Prostatakrebs diagnostiziert werden, kann dieser durch eine sogenannte hormonsuppressive Therapie medikamentös mit Depotspritzen behandelt werden.

Kommt es aufgrund des nun sehr stark verlangsamten Tumorwachstums zu Störungen der Blasenentleerung, kann auch hier die Laserbehandlung mit dem Holmium-Laser durchgeführt werden.

Doch nicht nur medizinisch sind wir in der Betreuung unserer Krebs-Patienten aufgestellt. Unsere onkologische Fachpflege kümmert sich zusätzlich um Ihre speziellen Bedürfnisse.