In Mitteleuropa schnarcht mehr als jeder zweite Mann zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Dabei können die Geräusche beim Schnarchen Lautstärken erreichen, die einem vorbeirauschenden Lastkraftwagen entsprechen. Werden Bettpartner:innen im Schlaf gestört, führt dies nicht selten zu sozialen Konflikten.
Schnarchen, das nicht durch nächtliche Atemstillstände unterbrochen wird, kann entweder mit konsequenten Verhaltensänderungen, apparativen, chirurgischen Maßnahmen oder einer Kombination dieser Vorgehensweisen behoben werden. Zahlreiche frei käufliche Hilfsmittel versprechen zwar größte Erfolge gegen das Schnarchen, halten diese Versprechungen aber meist nicht. Zum Teil sind sie sehr teuer und in Einzelfällen sogar schädlich.
Ursächlich für das Schnarchen ist eine anatomische oder funktionelle Enge in den oberen Atemwegen. Im Wesentlichen kommen drei Orte für die Enge in Frage: Nase, Nasen- und Mundrachen oder deren Kombination. An den Engstellen entstehen während der Atmung Luftwirbel, die die Gaumensegel, die Rachenwände und Anteile der Zunge in flatternde Schwingungen versetzen: Das Schnarchgeräusch entsteht.
Eine wesentliche Untersuchung ist die sogenannte flexible Endoskopie, bei der im Wachzustand die Entstehung des Schnarchens durch eine:n HNO-Arzt/-Ärztin betrachtet wird. Ohne die Kenntnis des Entstehungsortes ist eine Therapie des Schnarchens nicht sinnvoll.
In der chirurgischen Therapie des Schnarchens sollen die gezielte Erweiterung der Engstellen, Straffung beziehungsweise Versteifung der flatternden Strukturen Besserung für die Betroffenen bringen. Mittlerweile existieren zahlreiche Operationen gegen das Schnarchen. Die Gaumensegelraffung (mit oder ohne Laser) ist am bekanntesten.
Vor jeder Therapie des Schnarchens sollte eine schwere nächtliche Schlaf-Atemstörung ausgeschlossen werden, zum Beispiel mittels einer Untersuchung der Atmung im Schlaf (Polygraphie).