Bereits seit 2012 betreibt der Regionalverband Rhein-Main der Johanniter-Unfall-Hilfe eine Intensivtransportwache am Maximalversorger varisano Klinikum Frankfurt Höchst. Am 08. Mai 2024 ist der neue Intensivtransportwagen (ITW) bei einer Feierstunde in den Dienst gestellt worden. Anlässlich von 30 Jahren ITW in Hessen ein zusätzlicher Grund zur Freude und ein Zugewinn für die Patienten in der Region.
Bei der Feierstunde wurde die gute Zusammenarbeit der beiden Kooperationspartner hervorgehoben und der zukunftsweisende Ausbau des Intensivtransportwagens vorgestellt.
Der neue Intensivtransportwagen ITW ist ein Iveco, Typ Daily 72 und wurde von Fahrtec Systeme ausgebaut. Ausgestattet ist das Fahrzeug wie eine mobile Intensivstation mit Immobilisationsmöglicheiten, Sauerstoff-Geräten, einer EKG/ Defibrillatoreinheit Corpuls C3 sowie einer mechanischen Reanimationshilfe, Notfallrucksäcken für Erwachsene und Kinder und Notfallmedikamenten auf intensivmedizinischer Basis und hat eine elektrische Intensiv-Fahrtrage.
„Unser alter ITW hat in den vergangenen 12 Jahren sein Bestes gegeben. Mit dem neuen ITW gehen wir neue Wege. Das Fahrgestell ist kleiner, der Patientenraum jedoch unverändert groß. Durch die Erhöhung der Vorhaltezeiten des ITW fahren wir insgesamt viel mehr Primäreinsätze, also Einsätze im Rahmen der Notfallrettung – mit dem neuen Auto ist es nun für die Besatzung wesentlich einfacher im dichten Stadtverkehr oder auch in den Zufahrten der Kliniken zu navigieren. Auch bei der Ausstattung des ITW wird es eine Neuerung geben, wir haben künftig auch ein Blutanalysegerät an Board, um Laborparameter während der Fahrt erheben zu können. Wir freuen uns auf die weitere erfolgreiche Zusammenarbeit und vor allem auf künftige innovative Konzepte, die es gemeinsam mit dem varisano Klinikum Frankfurt Höchst zu verwirklichen gilt“ sagt Oliver Pitsch, Regionalvorstand Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Regionalverband Rhein-Main.
„Diese seit Jahrzehnten gelebte Kooperation mit der Johanniter Unfall-Hilfe ist ein Gewinn für alle Beteiligten: Nicht nur für die Patientinnen und Patienten selbst, sondern auch die varisano Mitarbeiter, denen wir mit dem Einsatz auf dem ITW oder im Hubschrauber ein noch spannenderes Arbeitsfeld bieten können“, erklärt Dr. med. Patrick Frey, Geschäftsführer der varisano Kliniken Frankfurt-Main-Taunus, und betont: „Als zertifiziertes überregionales Traumazentrum und kindertraumatologisches Referenzzentrum ist der varisano Klinikstandort Frankfurt Höchst eines der führenden rettungs- und notfallmedizinischen Zentren in Hessen. Für die besondere Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand ist das Cardiac Arrest Center Frankfurt vom Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC) zertifiziert. Von Frankfurt Höchst aus startet seit über 20 Jahren nicht nur das Notarzteinsatzfahrzeug - das NEF 3 - der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main. Auch der Baby-Notarztwagen ist hier stationiert. Bereits seit 2012 sichern wir von hier aus den bodengebundenen Intensivtransport gemeinsam mit der Johanniter-Unfall-Hilfe. Dem neuen ITW und seiner Besatzung wünsche ich allzeit gute Fahrt bei immer freier Rettungsgasse.“
Prof. Dr. med. Daniel Chappell, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie: „Der am varisano Klinikum Frankfurt Höchst stationierte Intensivtransporter ist mehrmals täglich im Einsatz. Unsere ärztliche Mannschaft ist für die Betreuung schwer- und schwerstkranker Patienten während des Transportes hoch qualifiziert. Auf dem ITW fahren nur erfahrene Intensiv- bzw. Notfallmediziner mit, die zusätzlich speziell in der Versorgung von Kleinkindern ausgebildet sind. Zusammen mit einem erfahrenen Notfallsanitäter bilden sie das die Patientinnen und Patienten begleitende Team. So ermöglicht der ITW die Verlegung schwerstkranker Intensivpatientinnen und -patienten aller Altersgruppen in der gesamten Rhein-Main Region und darüber hinaus. Die professionelle und sichere Betreuung unserer Patientinnen und Patienten ist stets das oberste gemeinsame Ziel.“ Als Beispiele nannte er planbare Verlegungen von Intensivpatienten in Krankenhäuser mit speziellen Behandlungsmöglichkeiten, in speziell dafür vorgesehene Reha-Zentren, ihre Verlegung sowie Transfers zu diagnostischen Verfahren. Der Intensivtransportwagen diene bei Bedarf zudem als „Backup-Notarzt“ für Notfälle im Frankfurter Stadtgebiet, falls es die Kapazitäten erfordern.
Über den ITW – Intensivtransportwagen der Johanniter
Bis Ende der achtziger Jahre galten kritisch kranke Intensivpatienten/innen häufig als nicht transportfähig oder wurden bei entsprechender Wetterlage mit Rettungshubschraubern transportiert. Im Zuge der Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft führte jedoch die zunehmende Zahl zeitaufwendiger, arztbegleiteter Verlegungen zu einer Überforderung der Notfallrettung.
Als erstes Bundesland hat Hessen 1993 den Bedarf für eine flächendeckende Vorhaltung eines Intensivtransportwagens (ITW) ermittelt und den Betrieb an den drei Standorten Kassel, Marburg und Frankfurt erprobt. Im Oktober 1994 wird dieser Bedarf bestätigt und festgeschrieben. Die zentrale Steuerung erfolgt nun über die in Frankfurt ansässige KST (Koordinierungsstelle für spezielle Sekundärtransporte). Die "Bund-Länder-Kommission Rettungswesen" empfiehlt das hessische Modell zur Nachahmung und etabliert das Rettungsmittel „ITW“ auch politisch.
Seit April 2012 betreibt der Regionalverband Rhein-Main der Johanniter- Unfall-Hilfe eine Intensivtransportwache am Maximalversorger Klinikum Frankfurt Höchst und damit ihren ersten Intensivtransportwagen (ITW) in Hessen. Zuvor wurde dieser durch die Branddirektion Frankfurt am Main besetzt. Die enge Zusammenarbeit reicht von der gemeinsamen Besetzung des Fahrzeugs bis hin zur intensiven rettungsdienstlichen Ausbildung, seit Anfang 2017 zählt auch die Johanniter-Luftrettung zu den Kooperationspartnern.
Bei der Planung und dem Ausbau des neuen ITW der Johanniter hat man die Erfahrungen der letzten Jahre wie die Corona-Pandemie und die speziellen Rahmenbedingungen der Metropolregion einfließen lassen.
Über die varisano Kliniken Frankfurt-Main-Taunus
Die varisano Kliniken Frankfurt-Main-Taunus betreiben als Verbund und gemeinnützige Gesellschaft die kommunalen Kliniken an den Standorten Bad Soden, Hofheim und Frankfurt Höchst, Gesundheits-Fachschulen sowie eine Seniorenresidenz (Eppstein). Mit insgesamt rund 1.500 Betten und 4.500 Mitarbeitern sind sie der größte kommunale Klinikverbund in der Region. Mehr Informationen zu diesen Einrichtungen unter www.varisano.de.
Über den Regionalverband Rhein-Main der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.
Der Regionalverband Rhein-Main hat seinen Hauptsitz in Frankfurt Nieder-Eschbach und umfasst die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, die Kreise Wetterau, Hochtaunus und Main-Taunus. Zum Regionalverband zählen neun Rettungswachen sowie die staatlich anerkannte Rettungsdienstschule Johanniter-Ausbildungs- und Trainingszentrum, kurz JATZ, die Erste-Hilfe-Ausbildung, vier Kindertageseinrichtungen, fünf Unterkünfte für Geflüchtete, der Hausnotruf und Menüservice, sowie die ambulante Pflege (Johanniter-Cronstetten-Altenhilfe). Ehrenamtlich bieten die Johanniter den Sanitätsdienst, den Bevölkerungsschutz, Lacrima Rhein-Main (Trauerbegleitung für Kinder), das SALT (Staging Area Logistics and Training), welches ein Zentrum der Johanniter-Auslandshilfe und an deren Fachbereich Logistik angegliedert ist, die SAR Einheit (Search & Rescue) mit den unabhängigen Komponenten: Quadstaffel, Drohnenstaffel und der Höhenrettung. Der Regionalverband ist Teil des Frankfurter und Wetterauer Katastrophenschutzes, ebenso leiten die Johanniter das Kompetenzzentrum für Europäischen Katastrophenschutz (EUCC) in Frankfurt.