Interventionelle, also Katheter-gestützte Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen der Hirngefäße nehmen wir am Klinikum Frankfurt Höchst seit über zehn Jahren vor. In unserer Sprechstunde beraten wir Patient:innen kompetent durch erfahrene Spezialist:innen über mögliche Therapieformen. Sie möchten einen Termin vereinbaren, dann schreiben Sie uns an neuroradiologie@varisano.de
Aneurysmen (sackförmige Aussackungen) der Hirnarterien stellen eine Schwäche der Gefäßwand dar, die zu einer lebensgefährlichen, sogenannten Subarachnoidal- oder Hirnhaut-Blutung führen können. Dies kann stärkste Kopfschmerzen hervorrufen und innerhalb kurzer Zeit bis zum Koma führen. In diesem Fall wird das Aneurysma notfallmäßig behandelt.
Wird ein Aneurysma zufällig mit der MRT entdeckt, besteht die Möglichkeit, es vorbeugend zu behandeln. Neben der operativen Behandlung (sog. Clipping) besteht die Möglichkeit der interventionellen, also Katheter-gestützten Behandlung, die typischerweise über die Leistenschlagader vorgenommen wird. Hierbei werden die Aneurysmen „von innen“ (endovaskulär) mit Platinspiralen ausgestopft (sog. Coiling). Außerdem können – als Hilfsmittel oder alleine – sog. Stents oder intraaneurysmale Implantate verwendet werden.
Bei sog. duralen arteriovenösen Fisteln (AVF) kann es, z.B. in Folge einer Hirnvenenthrombose zu einer Kurzschlussverbindung kommen, wodurch das venöse System des Gehirns überlastet werden kann. Hierdurch kann es zu einem Rückstau von Blut und letztlich einer Hirnblutung kommen.
Bei einer arteriovenösen Malformation (AVM) kommt es durch „falsch angelegte“ Gefäße zu einer angeborenen Kurzschlussverbindung, die ebenfalls zu Hirnblutungen führen kann. In diesem Fall können die am Kurzschluss beteiligten Gefäße über spezielle Mikrokatheter mit Flüssigklebstoff „verstopft“ (embolisiert) werden, vor einer Operation oder als alleinige Behandlung.
Beim plötzlichen Verschluss einer Hirnarterie durch ein Blutgerinnsel kommt es typischerweise zum Schlaganfall, d.h. schlagartigen Lähmungserscheinungen oder anderen Funktionsausfällen. Bei größeren Gerinnseln können diese zuverlässig Katheter-gestützt entfernt werden, um so die Hirndurchblutung wiederherzustellen.
Nicht selten liegt einem Gefäßverschluss durch ein Gerinnsel eine Verengung der Halsschlagader zugrunde. Solche Verengungen können Katheter-gestützt aufgedehnt und mit einem Stent behandelt werden (sog. Stent-Angioplastie), entweder notfallmäßig i.R. mit einer Thrombektomie oder nach einem kleineren Schlaganfall als vorbeugende Maßnahme.
In seltenen Fällen liegt einem Schlaganfall eine dauerhafte Verengung einer Hirnarterie zugrunde. Auch hier kann notfallmäßig oder geplant eine Katheter-gestützte Stent-Behandlung durchgeführt werden.