Bad Soden. Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des varisano Krankenhauses Bad Soden ist ab sofort durch die zuständigen Fachgesellschaften zertifiziert. Damit wird die hohe Qualität der interdisziplinären Arbeit von Gynäkologen, Urologen und Chirurgen offiziell bestätigt. Ziel des Zentrums ist es, Betroffenen mit Harn- und Stuhlinkontinenz eine ganzheitliche, individuelle Therapie zu bieten und gleichzeitig das Thema Inkontinenz aus der Tabuzone zu holen.
Ein Thema, das Millionen betrifft – aber kaum besprochen wird
In Deutschland leiden schätzungsweise 10 Millionen Menschen unter einer Form von Inkontinenz, wobei die Dunkelziffer noch deutlich höher liegt. Besonders Frauen sind häufig betroffen: Mehr als jede zweite Frau über 60 hat mit einer Form der Harninkontinenz zu kämpfen. Bei Männern tritt das Problem meist nach Prostataoperationen auf. Die Auswirkungen auf die Lebensqualität sind oft gravierend – viele Betroffene ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück und verlassen aus Angst vor „Unfällen“ kaum noch das Haus.
Dabei kann Inkontinenz in den allermeisten Fällen erfolgreich behandelt werden. „Es gibt unterschiedliche Formen und Schweregrade der Inkontinenz – von leichtem Tröpfchenverlust bis hin zum vollständigen Steuerungsverlust“, erklärt Antje Tegtmeier, Zentrumskoordinatorin und erfahrene Urotherapeutin. „Wichtig ist, dass Betroffene sich Hilfe holen, denn es gibt sowohl konservative als auch operative Behandlungsmöglichkeiten, die vielen Menschen ihre Lebensqualität zurückgeben können“, ergänzt Dr. Dietrich Mosch, Gynäkologie Chefarzt und Leiter des Zentrums.
Hilfe, die ankommt – Wissen, das weitergegeben wird
Ein besonderes Anliegen des Zentrums ist es, auch Hausärzte, die oft erste Ansprechpartner für Betroffene sind, besser über die Therapiemöglichkeiten zu informieren. Daher bietet das Zentrum regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen für Mediziner an.
Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Bad Soden gehört zu den wenigen spezialisierten Zentren der Region. Gerade einmal zwei weitere zertifizierte Kontinenz- und Beckenbodenzentren gibt es in einem Umkreis von 100 Kilometern um Bad Soden.
Der interdisziplinäre Ansatz stellt sicher, dass alle Aspekte der Erkrankung berücksichtigt werden. Neben der medizinischen Expertise legen die Fachkräfte großen Wert darauf, den Betroffenen in einem geschützten Rahmen Bedenken zu nehmen und über alle Therapiemöglichkeiten offen zu sprechen. „Eine ganz zentrale Rolle spielen dabei unsere Urotherapeutinnen, die Teile der Diagnostik sowie der konservativen Therapie übernehmen. Sie sind auch Ansprechpartnerinnen Nummer eins für unsere Patientinnen und Patienten, auch wenn sie schon nicht mehr stationär bei uns im Krankenhaus sind“, erläutert Dr. Mosch.
„Inkontinenz ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, aber sie kann die Lebensqualität massiv einschränken“, betont das Team des Zentrums. „Unser Ziel ist es, Betroffenen Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen – hin zu einem Leben mit mehr Lebensfreude und Sicherheit.“
Weitere Informationen erhalten Sie unter https://www.varisano.de/krankenhaus-bad-soden/kontinenz-beckenbodenzentrum
Hintergrundinformationen zur Zertifizierung
Zertifizierungsverfahren im Gesundheitswesen sind ein wichtiger Bestandteil der Qualitätssicherung. Strukturen, Prozesse und Ergebnisse werden durch die Zertifizierungsverfahren verbessert und transparenter gestaltet. Die Zertifizierung von Kontinenz- und Beckenbodenzentren wird durch folgende medizinische Fachgesellschaften gemeinsam durchgeführt: Deutsche Kontinenz Gesellschaft e.V. (DKG), Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V., Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V., Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie e.V., Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie e.V.
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Bildunterschrift: Zentrumskoordinatorin Antje Tegtmeier und Leiter Dr. Dietrich Mosch setzen auf die enge Zusammenarbeit der medizinischen Fachbereiche des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums. Im Bild zu sehen v. l. n. r.: Die stellvertretende Leiterin des Zentrums, Dr. med. Anne Vollmann, Urologe Ulrich Witzsch, Laura Behr, Ärztin der Klinik für Allgemeinchirurgie, Zentrumskoordinatorin und Urotherapeutin Antje Tegtmeier, Zentrumsleiter Dr. med. Dietrich Mosch, Dr. med. Moritz Daser, Oberarzt der Allgemeinchirurgie, und Urotherapeutin Inna Alexin. (Quelle: varisano)
