Der Adventkranz, der Feuer fängt, der umfallende Glühweinbecher, das Fonduefett, das in Brand gerät oder der Griff ans heiße Backblech: Die Zeit rund um Weihnachten birgt eine Vielzahl von brandgefährlichen Situationen für die Hand, von den Risiken der Silvesternacht ganz zu schweigen.
„Verbrennungen an den Händen können starke Schmerzen und erhebliche Gesundheitsgefahren verursachen. Zu keiner anderen Jahreszeit häufen sich die Fälle von Handverletzungen durch große Hitze, wie in der Adventszeit und zum Jahreswechsel“, betont der Chefarzt der Handchirurgie am Krankenhaus Bad Soden, Privatdozent Dr. Nick Spindler. Die von ihm geleitete Klinik für Plastische, Hand- und Rekonstruktive Chirurgie stellt die umfassende Notfallversorgung von Verletzungen an der Hand bis hin zur Replantation eines abgetrennten Daumens oder Fingers, aber auch die Behandlung von Verbrennungen und Verbrühungen, rund um die Uhr sicher. Aufgrund ihrer Expertise wurde die Klinik von der europäischen Fachgesellschaft für Handchirurgie als „Hand-Trauma-Center“ zertifiziert.
„Verletzungen an der Hand sollten immer von einem Arzt behandelt werden“, mahnt Spindler. Zwar könnten kleinflächige Verbrennungen zur gefühlten Schmerzlinderung als Erste Hilfe unter fließendem Wasser gekühlt werden. Wichtig sei aber, dass die Brandwunde anschließend steril abgedeckt werde, damit es nicht zu Entzündungen komme. Heiße Stoffe, die unmittelbar auf die Haut gelangt sind, mit der Haut verklebte Kleidung oder in die Haut eingebrannte Materialien dürften nicht durch den Laien entfernt werden. Dies sollte dem Arzt in der Notaufnahme überlassen werden, betont der Experte.
Die Notfallaufnahme des Krankenhauses Bad Soden ist die richtige Anlaufstelle zur Erstversorgung von Hand- und Brandverletzungen. „Hier können wir kleinere Wunden direkt unter sterilen Bedingungen mit antiseptischen Wundgels und Auflagen reinigen und versorgen. So heilen sie häufig folgenlos ab. In gravierenden Fällen müssen wir die Patienten aber auch zur operativen Behandlung der Wunden und zur Schmerzbekämpfung stationär aufnehmen.“ Durch seine Tätigkeit an der Schwerbrandverletzen-Station in einem BG-Klinikum verfügt Spindler auch in der operativen Behandlung über große Erfahrung.
Auf die Silvesternacht bereitet man sich in der Bad Soden Klinik intensiv vor. Nachdem zwei Jahre wegen des Böllerverbots nicht geknallt werden durfte, ist privates Feuerwerk seit 2022 in der Silvesternacht wieder erlaubt. Bereits im letzten Jahr kam es zu einem Anstieg der Verletzungen durch Silvesterknaller. „Die Kombination von Alkoholgenuss und Feuerwerkskörpern geht häufig fatal aus“, so der Chefarzt. „Von der einfachen Verbrennung bis zur Amputation der Hand sehen wir als Handchirurgen hier alles.“
Daher lautet sein eindringlicher Appell, freiwillig auf potenziell gefährliche Feuerwerkskörper – insbesondere ohne CE Zeichen - zu verzichten und die Sicherheitshinweise der Hersteller im Vorfeld zu lesen und sich daran auch zu halten. Im Zweifel sollten Eltern das Feuerwerk mit ihren Kindern lieber aus sicherer Entfernung oder vom Fenster aus anschauen.
Mehr über die Handchirurgie Bad Soden