Tiere haben eine besondere Art und Weise mit Menschen zu kommunizieren und sie positiv zu beeinflussen. Manchmal genügt allein der berühmte Hundeblick, um Ängste und Sorgen kurzzeitig zu vergessen oder Trost zu spenden. Im varisano Klinikum Frankfurt Höchst erobert nun der vierjährige Goldendoodle „Spike“ gemeinsam mit seinem Frauchen, der Logopädin Jessica Wies, nicht nur die Herzen der Patienten auf der geriatrischen Station. Er spricht auch ihre Seele an und unterstützt so die Therapie in der Klinik für Altersmedizin.
„Tiere haben eine nachgewiesene, positive Wirkung auf physische, psychische und soziale Fähigkeiten des Menschen und können dadurch sowohl soziale als auch rehabilitative Prozesse unterstützen“, freut sich Deborah Franz, Leitung der Gesamttherapieabteilung, über den felligen Zuwachs im varisano-Team.
Im Rahmen der tiergestützten Therapie ist Spike jeweils von Montag bis Mittwoch in der Klinik für Altersmedizin im Einsatz. Patienten mit u.a. neurologischen Erkrankungen, Sprech- oder Sprachstörungen, nach einem Schlaganfall oder bei psychischen Erkrankungen und Parkinson hilft der Therapiehund auf spielerische Art die Motorik und Körperwahrnehmung zu fördern, kommunikative Fähigkeiten zu verbessern und soziale Interaktionen zu fördern. Spike geht wertneutral und ohne Vorurteile auf Menschen zu und vermittelt den Patienten durch seine ruhige Art ein Gefühl von Akzeptanz und Geborgenheit. Dadurch wird er zum Türöffner in der Therapie und kann dazu beitragen, die Selbstständigkeit betagter Patienten größtmöglich zu erhalten. „Unser Therapiehund gibt nicht nur antriebsgeminderten Patienten neue Motivation, sondern reduziert auch Gefühle wie Stress, Einsamkeit und Isolation, was für altersmedizinische Patienten sehr wertvoll ist“, betonen die beiden Chefärztinnen der Klinik für Altersmedizin Dr. med. Kerstin Amadori und Claudia Ankerst.
Die tiergestützte Therapie findet auf ärztliche Anforderung und mit dem Einverständnis der Patienten bzw. der gesetzlichen Vertreter entweder in kleinen Gruppen oder direkt im Patientenzimmer auf der Station der Griatrie statt. Bei den Patienten kommt das neue Angebot sehr gut an. „Die Bilanz von Mitarbeitern und Patienten ist durchweg positiv. Spike wird in der Logopädie vielseitig eingesetzt, etwa mit Glücksrad und Würfeln zur Wortfindung. Auch artikulatorische Übungen werden spielerisch mit Bällen integriert, die Spike holt. Die Motivation der Patienten, die Hunde akzeptieren, steigt, selbst wenn Spike manchmal nur als Trostspender oder Bindeglied zwischen Therapeut und Patient fungiert“, so die ausgebildete Therapiehundbegleiterin Jessica Wies.
Auch wenn Tiere in Einrichtungen des Gesundheitswesens sonst eigentlich nicht erlaubt sind, findet die tiergestützte Therapie nach einem streng ausgelegten Hygienekonzept statt. Die Rasse Goldendoodle, eine Kreuzung aus Golden Retriever und Pudel, verliert durch den großen Anteil des Pudels keine Haare und ist besonders allergikerfreundlich. Vor Dienstantritt wurde Spike zudem gründlich tierärztlich untersucht und entwurmt und erfreut sich inzwischen bei Patienten, Besuchern und Mitarbeitern des Klinikums großer Beliebtheit. Wer Glück hat, trifft Spike im Aufzug oder dem Weg vom Haupteingang auf die Station – und wird von seinem Anblick in den Bann gezogen.
Am varisano Klinikum Frankfurt Höchst setzt man schon seit längerem auf die einfühlsamen Therapeuten mit vier Pfoten. So unterstützt Labradorhündin Cara gemeinsam mit Ergotherapeutin Katja Betz das Team vom Inklusiven Zentrum, wenn es im Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) und dem Medizinischen Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) darum geht, motorische und sozio-emotionale Fähigkeiten und die Wahrnehmung (z.B. des eigenen Körperbildes) der Patienten zu verbessern oder deren Gedächtnis zu trainieren.