Das Alterstraumazentrum Main-Taunus im Krankenhaus Bad Soden ist Mitte Oktober zum dritten Mal in Folge für seine Behandlungsqualität von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ausgezeichnet worden. Das Zentrum wird geleitet vom Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Professor Uwe Horas und der Chefärztin der Geriatrischen Klinik, Petra Wagner. Koordinator der interdisziplinären Einrichtung ist der Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Andreas Peters.
Orthopäden, Unfallchirurgen und Geriater behandeln in dem seit 2015 zertifizierten Zentrum Patienten im Alter von mehr als 70 Jahren nach einem Unfall oder einer Gelenkoperation ganzheitlich mit dem Ziel, deren Selbstständigkeit zu erhalten oder wieder herzustellen. Hüftgelenksnahe Brüche, Schulterfrakturen oder Brüche am Handgelenk nach einem Sturz, Wirbel- und Knochenbrüche als Folge einer Osteoporose sowie schmerzhafte Abnutzungserscheinungen in Knie- und Hüftgelenken, die den Einsatz künstlicher Gelenke erfordern, zählen zu den typischen Krankheitsbildern der Patientinnen und Patienten. Bereits in der Zentralen Notaufnahme der Klinik werden alterstraumatologische Patienten identifiziert und deren weiterer Behandlungsablauf geplant.
„Es ist wichtig, alte Menschen so zu operieren, dass sie den verletzten Körperteil sofort wieder benutzen und belasten können. So kann eine längere Bettlägerigkeit und der damit verbundene Muskel- und Kraftabbau vermieden werden“, betont Professor Uwe Horas. „Patienten in höherem Alter haben oft mehrere akute oder chronische Erkrankungen, die das Risiko für Komplikationen erhöhen. Unser Ziel ist es, sie nach einem Sturz vor der Pflegebedürftigkeit zu bewahren und ihnen die Rückkehr in ihren gewohnten Alltag zu ermöglichen“, erläutert die geriatrische Chefärztin Petra Wagner das Behandlungsziel.
Durch das interdisziplinäre Zusammenwirken im Rahmen des Zentrums werden die häufigen Risiken und Komplikationen der Senioren in Folge eines Sturzes von Beginn an erkannt und behandelt. Die ganzheitliche Versorgung hat insbesondere die Aspekte Schmerz, Verwirrtheitszustände, Sturzvorbeugung, Osteoporose, Infektionen, Wunden, Ernährung und Medikamenteneinnahme im höheren Lebensalter im Blick. An der Therapie wirken spezialisierte Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten, Psychologen, Logopäden sowie Sozialberater mit. Bei der operativen Versorgung werden nach Möglichkeit schonende minimal-invasive Verfahren eingesetzt und spezielle Implantate verwendet, die für die Operation bei osteoporotischen Knochen im Alter entwickelt wurden.
Das Alterstraumazentrum im Krankenhaus Bad Soden verfügt seit Ende 2020 über eine nach altersmedizinischen Gesichtspunkten demenzfreundlich und nach dem Leitmotiv „Weltreise“ gestaltete Station mit elf Patientenzimmern und vielfältigen Therapiemöglichkeiten.